BURGHART KLAUSSNER
Auf der Berlinale 2019 bei den Berlinale Specials und in einigen ausgewählten Kinos wurde Breloers BRECHT vom Publikum bereits gefeiert! Nun ist Burghart Klaußner, neben seiner Filmarbeit seit vielen Jahren auch Theaterschauspieler und -regisseur, im Fernsehen als Brecht zu sehen. Am 22.03.2019 läuft der Zweiteiler auf ARTE, am 27.03.2019 dann in Das Erste. Jeweils um 21:45 Uhr ist Burghart Klaußner in Brecht – Das Einfache, das schwer zu machen ist zu erleben. Er bringt uns den älteren Dichter nahe, der nach seiner Zeit im Exil nach Berlin zurückkehrt und hier bis zum seinem Tod Literatur- und Theatergeschichte schreibt. An seiner Seite vor allem Helene Weigel, verkörpert von Adele Neuhauser, Ruth Berlau (Trine Dyrholm) und Isot Kilian (Paula de Boer), und Tittelbach lobt, dass „die Titelrolle mit Tom Schilling und Burghart Klaußner exzellent doppelbesetzt“ ist und „[…] Klaußner überzeugt mit seiner immensen Erfahrung als Theater-Regisseur mit klaren Ansagen besonders in den verschiedenen Bühnenproben, die Breloer vor allem im zweiten Teil inszeniert hat und die in Werkstatt-Atmosphäre wie kleine Lehrstücke zu Brechts Theaterverständnis funktionieren“.
„Das Einfache, das schwer zu machen ist“ nennt Brecht in seinem Stück „Die Mutter“ den Kommunismus, und Burghart Klaußner zeigt in beeindruckendem Spiel, wie Brecht trotz aller Widrigkeiten glaubt, die Menschen mit seinen Werken erreichen zu können, und bis zu seinem frühen Tod für seine Vision eines neuen, in die Wirklichkeit eingreifenden Theaters kämpft…
„[Vor dem Anfang] erzählt einen wichtigen Moment unserer Geschichte – ohne Pathos und ohne echte Helden […] Das Prinzip [des] Buches: Die Vergangenheit nehmen, um die Gegenwart zu verstehen. […] Burghart Klaußner macht unsere Gegenwart reicher – an Geschichten über unsere Geschichte“ lobte Julia Westlake im NDR Kulturjournal, und so beschäftigt nicht nur Brecht den Schauspieler, auch sein mit viel Lob bedachter Debütroman „Vor dem Anfang“ ist so gefragt, dass er weiterhin auf Lesereisen dem Publikum daraus vorträgt. Tobias Lehmkuhl schrieb in Die Zeit „Burghart Klaußner umschifft zum Glück alle Klischee-Klippen. Aufbau und Durchführung sind so schlank wie stringent, ohne dass jemals das Überraschungsmoment auf der Strecke bliebe. Vor allem hat der nicht mehr ganz junge Debütant eine adäquate Sprache gefunden, die einfach ist und doch kunstvoll jene „Wurschtigkeit“ andeutet, von der auf der ersten Seite zu lesen ist, einen Umgangston, wie er 1945 womöglich gepflegt wurde. Dieser Sprachduktus erzeugt eine sonderbar schwebende Atmosphäre, in der die Toten von den Bäumen fallen wie die Äpfel des letzten Herbstes, während sich an den Zweigen schon die Knospen eines kommenden Sommers runden“ und nun liest Burghart Klaußner im März u.a. in Bielefeld, Braunschweig, Potsdam und Magdeburg (die Termine finden sich auf seiner Website).